confessions

Geständnisse

Am letzten Tag des Schuljahres erzählt die Lehrerin Moriguchi ihren Schülern vom Tod ihrer Tochter, die im Schwimmbecken der Schule ertrunken ist. Sie berichtet davon, dass zwei Schüler ihrer Klasse dafür verantwortlich sind und sie beschlossen hat Rache zu nehmen. Die volle Aufmerksamkeit ihrer verzogenen und respektlosen Klasse bekommt sie, als klar wird, dass Moriguchi den beiden verantwortlichen HIV-Infiziertes Blut in die Milch gemischt hat und das auf lange Sicht ihr Todesurteil bedeutet. Nach den Ferien wird einer der beiden Mörder extrem von seinen Klassenkameraden gemobbt, wodurch die Mitschüler menschlich nicht besser dastehen als er. Der Andere kommt garnicht mehr zur Schule und vom neuen Klassenlehrer werden versuche unternommen ihn wieder zu motivieren, was den Jungen nur noch mehr in den Wahnsinn treibt. Mehr sollte man an dieser Stelle nicht über die Geschichte erzählen, weil sonst die „Oh, mein Gott! – Momente“ verloren gehen würden, die diesen Film so sehenswert machen.

„Geständnisse“ ist ein ausgeklügelten Rachefeldzuges mit dem einblick in eine Gruppe von jungen Menschen, die kein Gefühl für Respekt und Anstand haben. Es werden Tabu-Themen wie AIDS, Selbstmorde, Kindsmord und Amokläufe behandelt. Jedes dieser Themen für sich könnte einen Film füllen, jedoch bekommt man hier alles auf einmal, was für dem ein oder Anderen zu viel sein könnte.

Die Geschichte beginnt zwar mit einem Hammer, wirkt dann aber erst recht durchschaubar, was allerdings täuscht. Wenn sich im Verlauf des Films die Puzzleteile zusammensetzen, ist man immer wieder überrascht, bis dann das große Finale kommt.

Der Film ist in verschiedene Abschnitte geteilt – man sieht nach der Einleitung, die einzelnen „Geständnisse“ der Hauptcharaktere, bis sich zum Schluss das große Ganze zusammenfügt. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, wodurch die teils sehr drastischen Bilder nochmals an Wirkung gewinnen. Der Start ist schon starker Toback, aber was sich daraus im Laufe der Geschichte entwickelt und dann zu dem genialem Ende führt, ist wirkliche eine Meisterleistung des Regisseurs. Der Film reißt einen komplett in seinen Bann und wenn der Abspann erscheint sitzt man mit großer Wahrscheinlichkeit mit offenem Mund da. Man wird auch danach noch einige Zeit darüber nachdenken und dieses Filmerlebnis sicher nicht vergessen. Ich kann diesen Film wirklich uneingeschränkt empfehlen und jedem nur ans Herz legen sich dieses Meisterwerk des japanischen Kinos nicht entgehen zu lassen.

Der Soundtrack ist extrem stimmig und passt durchweg. Die sehr stilistischen Bilder werden dadurch nochmals verstärkt. Sowohl optisch. als auch audiovisuell ein Traum. Man sollte, wenn möglich, den Film ohne zu pausieren von Anfang bis Ende gucken, erst dann entfaltet sich die voll Wirkung. Zum Essen vom Snacks wird man nicht kommen, weil man dermaßen in seinen Bann gezogen wird und sich danach schon fast so fühlt, als ob man sich sportlich betätigt hat.


Bewertung

10 von 10 Punkten
Fazit: Am Ende des Films steht bei allen Zuschauern der Mund offen.

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