Auf zum Fuji! …ähh auf den Fuji.

Den Fuji besteigen, das war mein Traum, seid ich diesen majestätischen Berg das erst Mal gesehen habe. Dafür hat man allerdings nur 2 Monate pro Jahr die Möglichkeit, weil es sonst zu gefährlich wäre, so hat es etwas gedauert bis ich zum richtigen Zeitpunkt in Japan war. Nun war es endlich soweit, und schlechter vorbereitet hätte man kaum sein können. Mit Turnschuhen, zwei Bambusstöckern und keinerlei Training oder Erfahrung ging es los. Jetzt fasst sich sicherlich jeder erfahrenen Bergsteiger an den Kopf und denkt, dass er diese dämlichen Touristen, die so etwas machen, schon viel zu oft hat scheitern sehen. Nunja, ich habe es trotzdem versucht und erstaunlich gut gemeistert, obwohl ich mich bei einem weiteren Versuch sicherlich besser vorbereiten würde, allen Voran das Schuhwerk.

Nachts bis auf ca. 2.200m zum höchsten Punkt, den man mit dem Auto erreichen kann, gefahren und dort übernachtet. Um 4 Uhr morgens ging es los und ich wurde mit einem wunderschönen Himmel begrüßt. Echte Bergsteiger gähnen wahrscheinlich bei der Route, die ich gewählt habe, denn diese kann man eher als einen etwas anspruchsvollen Wanderweg bezeichnen. Was einem eher zu schaffen macht, als die Steigung, die ich als moderat einstufen würde, ist doch eher die Höhe. Beim Start sind es 2.200m und wenn man denn bis ganz oben kommt, dann  befidnet man sich auf stolzen 3.776m über dem Meeresspiegel. Ich hatte mich allerdings vorher informiert und ein paar Tipps beherzigt, wie z.B. eine gleichbleibendes eher langsames Tempo zu wählen und die Atmung zu kontrollieren. Diese habe ich versucht zu beherzigen und der Anstieg war dadurch recht angenehm. Mit steigender Höhe wurde es natürlich durch den geringeren Sauerstoffgehalt immer anstrengernder, aber außer leichten Kopfschmerzen hatte das keine größeren Auswirkungen auf mich.

Ich hatte wirklich Glück und einen habe einen Tag mit perfektem Wetter erwisch, und die Weitsicht war für diese Jahreszeit überdurchschnittlich hoch – ich habe jeden Moment genossen. Einen deftigen Sonnenbrand habe ich aber geholt, das nur am Rande. Ganz oben angekommen war es ein erhabenes Gefühl und ich bin Glücklich, es geschafft zu haben.

 

Der Abstieg war vor allem wegen falschem Schuwerk weniger erfreulich, weil man ab der zweiten Hälfte erher rutscht, als wirklich läuft. Das letzte Drittel war einfach nur schrecklich, weil zu der rutschpartie noch extrem nervige Insekten dazukamen, die einem die ganze Zeit vor dem Gesicht her geflogen sind. Alles in allem hat mich der Aufstieg 7 Stunden gekostet , dann war ich eine Stunde auf dem Gipfel und habe runter nochmal 5 Stunden gebraucht. Normalerweise übernachtet man kurz vor der letzten Etappe auf dem Gipfel, aber wenn der größenwannsinnige, naive Leie einen Berg besteigen will, dann richtig 😉

 

Bis dahin,
euer Sanjuro Tsubaki

 

Hier bin ich die Neko, die Verwalterin von der Seite.
Ich möchte auch meine Erfahrung erzählen …

einer von uns bekam die Idee, den Berg Fuji zu besteigen und das war nicht ich. Ich war damals … 35 Jahre alt, eine Frau und das ist immer noch so, treibe gar keinen Sport. Aber als ich in Shizuoka geboren wurde, wollte ich irgendwann einmal diesen Berg besteigen. Jedoch ist es sehr typisch …, zum Beispiel wer in Berlin geboren wurde – wievielmals habt ihr den super bekannten Fernsehertrum besucht? Wahrscheinlich ein Mal oder kein Mal? Etwas Bekanntes, das nah ist und immer das ist – das besucht man nicht oft, weil man denkt, dass man das immer kann. Bei mir war es genau so. Als die Idee kam, sagte ich endlich jetzt los (sonst schaffe ich es niemals im ganzen Leben)! Ich wohnte schon in Deutschland, das heißt ich bin nicht jeden Tag in Shizuoka, also warum nicht jetzt!.

OK, wir fuhren in der Nacht zur 5. Station und haben da im Auto geschlafen. Ich weiß, Auto ist kein idealer Ort zum Schlafen, aber wir haben deswegen sehr schön Sterne gesehen 😉 Man sagt, wenn man morgens losgeht, und in dem Tag wieder nach unten will, sollte man die Spitze vor der Mittagszeit erreichen, sonst  schafft man es vor Sonnenuntergang nicht nach unten zurück. Also das heißt, wenn man vor mittags immer noch auf dem Weg nach oben ist, muss man umkehren. Ich musste bei jeder Station eine mindestens 30 minütige Pause machen. Zwischen der Spitze und der letzten Station hatte ich das Gefühl, dass ich eine rutschige Wand geklettert hätte. Wenn es da ein bisschen windig war, dachte ich, dass ich wegfliegen würde. Auf der Spitze bin ich sofort auf dem Boden eingeschlafen. Um 13 Uhr mussten wir langsam los nach unten. Mein Gesicht wurde von der Sonne verbrannt. Es hat deswegen wegetan, aber egel, wir mussten los los nach unten.

Ein wichtiger Tipp von mir: Man sollte auf jeden Fall richtige Schuhe tragen. Weil die normalen Sportschuhe sehr rutschig sind. Man kann mit Richtigen zweimal schneller nach unter gehen. Und ich hatte zusätzlich Sauerstoff. Bei mir hat der nicht gut gewirkt. Aber trotzdem besser zu haben, um zu starke Kopfschmerzen zu vermeiden. Und … vor Sonnenuntergang fliegen Insekten wie Mücken überall in der Nähe von der 5en Station. Ich weiss nicht genau was, aber man sollte die Haut verstecken können. Schließlich, was, den Berg Fuji besteigen, bedeutet für mich “Natur erleben und wenn man Glück hat, kann man eine außergewöhnliche Landschaft sehen.”

Also jetzt seid ihr dran: Auf zum Berg Fuji!

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