Akihabara (Tokyo) 秋葉原

Japan ist natürlich bekannt für sein High-Tech und viele technische Innovationen. Wenn es ein Mekka für Technik-Begeisterte auf der Welt gibt, dann ist das sicherlich der Bezirk “Akihabara” in Tokyo. Es gibt dort alles was das Technik-Herz begehrt – von unzähligien riesigen Elektro-Fachmärkten, über Outletstores bis hin zu vielen kleinen Geschäften mit Schaltungen, Kabeln und Platinen. Wenn man dort durch die Straßen spaziert herrscht schon auf den Gehwegen eine etwas gewöhnungsbedürftige Geräuschkulisse, weil die Geschäfte schon dort die Passanten beschallen.

Es ist einfach nur bunt, laut und quirlig dort. Ich gehe immer wieder gerne dort spazieren und streife durch die unzähligen Geschäfte, aber die Geräuschkulisse und Atmosphäre ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

Die vielen schmalen Gebäude sind an den Fassaden überall komplett mit Werbung dekoriert und die Geschäfte erstecken sich bis in die oberen Stockwerke. Viele Läden übersieht man einfach, weil es einfach zu viele sind und die Eingänge machmal etwas versteckt sind.
Akihabara ist auch DER Treffpunkt für “Otakus”, was man plump mit “Nerd” übersetzten könnte, jedoch kann man das nicht so eindemensional sehen. Früher war “Otaku” auch eher ein negativer Begriff, der wie “Nerd” für den zurückgezogenen, männlichen Dauersingle stand, der alleine in der dunklen Kammer sitzt und chipsfressend, Filme und Video-Games konsumiert. Diese falsche schmuddelimage sind die “Otakus” zu Glück los. Heute bedeutet es eher, dass sich jemand sehr für ein Thema oder Hobby interessiert, seinen es nun Comics, Animes, Cosplay oder Games.

Die Eingänge sind oft schon so bunt und mit Werbung und Produkten vollgestopft, dass es einem schwindlig werden kann, dazu kommt dann noch die Beschallung mit Lautsprechern und Bildschirmen. Davon abgesehen findent man eigentlich immer wonach man sucht, egal wie speziell es auch sein mag. In Deutschland muss man leider öfter zwangsweise auf das Internet ausweichen, das da Wunschprodukt nicht im Laden vorrätig oder die AUswahl zu klein ist. Nicht so in “Akihabara”, wer sucht, der fidnet hier auch. Wenn man etwas Zeit mitbringt lassen sich auch extravagante Wünsche erfüllen und oft kann man dabei trotzdem ein Schnäppchen machen. Wenn man dann nach eiger Zeit ein Geschäft gefunden hat, was das bietet wonach man sucht, fühlt man sich ein wenig wie ein Schatzsucher, der Erfolg hatte. Da ist wesentlich befriedigender, als einfach nur Online einen “Button” zu drücke und fertig. Klar ist das schneller, aber die “analoge” Methode ist mir ab und zu lieber 🙂

Sobald man ein Geschäft betreten hat wir es nochmal eine Spur lauter, wesentlich heller und bunter. Nach 3 Läden dieser Art braucht man erstmal eine Pause.

Natürlich dürfen im “Tech-Mekka” auch die Spielhallen nicht fehlen. Dabei ist die Auswahl groß: Es gibt Videospiele, Pachinko (Glücksspiel mit Metallkugeln), Mini-Games und die üblichen Verdächtigen, wie dies Kästen wo man sich Stofftiere angeln kann. Davon gibt’s dann sogar ganze Stockwerke voll. Das Bild hier vermittelt einen kleinen Eindruck, dort sieht man diese Kästen dicht an dicht stehen.

Was auch nicht fehlen darf sind die “Maid-Cafés” und dafür wird von, als Dienstmädchen verkleidetet Damen, auf der Straße Werbung gemacht. Bei diesen Cafés sind alle Bedienungen so gekleidet und behandeln den Gast wie den “Herrn des Hauses” und bieten dabei auch noch Gesnagseinlagen. Man zahlt dort normalerweise für eine begrenzte Zeit einen Sitzplatz und dann nochmal extra für Getränke oder Snacks. Dabei steht das Kullinarische eher im Hintergrund und die Atmosphäre und das Schauspiel der Mädchen ist für die Kunden wichtiger. Dabei wird sehr bewusst mit dem Thema “Lolita” gespielt und bei machen Café tragen die Mädchen schon grenzwertige “Sexy Outfits” die schon in Richtung Erotik gehen. Es gibt auf jeden Fall einen großen Markt dafür in Japan, sonst würde man diese Café nicht in so reichlicher Zahl finden, aber klar ist auch das so etwas in anderen Länden undenkbar wäre. Dort würden wahrscheinlich die Frauenrechtler sofort auf die Barrikaden gehen und “Erniedrigung und Sexismus” schreien.

Es herrscht immer reger Betrieb und das eigentlich zu jeder Tageszeit. Dabei ist der Bezirkt unter Japanern und Touristen gleichermaßen beliebt. Denen es dort zu viel ist, machen einen großen Bogen um Akihabara.

Einwichtiges Utensil für die Japaner, das man natürlich nicht nur in Akihabara bekommt: Die Mundschutzmaske, gegen Pollen und Kranksheiserreger. Im Frühling dient sie tatsächlich eher als Erleichterung für Pollen-Allergiker, welche es in Japan sehr viele gibt. Wenn mal keine Pollenflugzeit ist könnte man denken, dass viele Japaner eine Fobie vor Keimen haben, jedoch ist meist das Gegenteil der Fall. Wenn Japaner Erkältet sind, ob nun leicht oder ernstahft, setzen sich sich so eine Maske auf um die Menschen in Ihrer Umgebung nicht anzustecken. Das finde ich wirklich sehr zuvorkommend. Außerdem gucke ich mir lieber viele Menschen mit Masken an, als vom Sitznachbarn mit dessen Nasensekät angenießt zu werden. Aber das hat eigentlich nichts mit Akihabara zu tun.

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