Classic Games: Metal Gear Solid

Dieses Meisterwerk hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, aber letztens ist es mir mal wieder in meinem Regal aufgefallen und ich wollte mal wissen wie sich der Begründer von langen Zwischensequenzen und Schleichaction denn heute so schlägt.

Über die Grafik braucht man dabei wohl nicht viel sagen. Nach heutigen Maßstäben ist ein schrecklicher Pixelbrei und keines der Gesichter ist animiert. Die Animationen der Figuren an sich hingegen, machen eigentlich einen soliden Eindruck, obwohl man den neuesten Ableger der Serie auch dabei nicht parallel laufen lassen sollte.

Abgesehen von der Optik sind die Filmsequenzen immer noch genial. Die Schnitte und Kamerafahrten sind filmisch umgesetzt und die Synchronisation ist gut, zumindest in Englisch – auf Deutsch wirkt das Ganze etwas holprig.

Nun aber zum eigentlichen Spielen. Wenn man intuitive Steuerungen von modernen Games gewohnt ist, dann braucht man hier etwas Eingewöhnungszeit. Vor allem beim Kriechen verfehlt man ab und zu den gewünschten „Zielort“ und wird im „worst case“ entdeckt. Aber gut, das war früher bei Games doch eher die Regel, als die Ausnahme – das ist Etwas woran ich mich dann doch noch sehr genau erinnere. Dann wäre da noch das, mmh … nennen wir es mal „Gunplay“. Ich weiß noch wie cool ich das damals fand, mit all den verschiedenen real existierenden Waffen. Das sehe ich jetzt leider etwas anders. Man wird beim Schießen durch eine „Auto-Aim“ Funktion unterstützt, aber da man den Charakter von schräg oben sieht und sich die Gegner manchmal außerhalb des Sichtfeldes befinden, weiß man oft gar nicht so genau ob man etwas trifft oder nicht. Um dem ganzen Schrecken die Krönung aufzusetzen ist es noch möglich während des Laufens zu schießen, was in den alten Trailern oft gezeigt wurde. Das ist so dermaßen umständlich, dass man es einfach niemals nutzt. Zum Glück ist das Ziel des Spieles unentdeckt zu bleiben und möglichst wenig Gewalt anzuwenden, das schwächt den negativen Eindruck etwas ab.

Jetzt zu dem Punkt, der heutzutage genauso stark ist wie früher: Der Geschichte. Wer also die letzten 18 Jahre unter einem Stein gelebt hat oder zu jung ist, dem will ich jetzt nichts spoilern. Ich finde die Geschichte vom „ersten“ Teil (die älteren 2D Games mal ausgeschlossen) eigentlich immer noch die Beste der Serie, weil sie nicht ganz so verrückt ist wie die neueren. Aber keine Sorge, verworren genug ist sie – ein „Hideo Kojima“ Original eben 😉

Das meiste was ich geschrieben habe hört sich äußerst negativ an und Fanboys werden mir evtl. an die Gurgel gehen, aber das war nur ein Vergleich zu modernen Spielen und die haben sich nun mal in den letzten 18 Jahren weiterentwickelt. Zu seiner Zeit war die Grafik unglaublich gut die Animationen erstklassig und die Präsentation einfach nur der Hammer.

Wer also Interesse, an einem Stück Videospielgeschichte hat und es tatsächlich noch nicht gespielt hat, dem kann ich nur ans Herz legen, es nachzuholen. Es wird sicherlich ein paar Frustmomente geben, aber ihr werdet es nicht bereuen.


Bewertung

10 von 10 Punkten
Fazit: Meisterwerk! Hat Videospielgeschichte geschrieben.

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